G7-Gipfel

Treffen der G7-Wissenschaftsminister

Gemeinsam gegen globale Bedrohungen

Die Wissenschaftsminister der G7-Staaten sind sich einig, dass nur durch gemeinsames Forschen und Handeln Lösungen für die globalen Herausforderungen gefunden werden können. Beim Treffen in Berlin einigten sie sich darauf, die Zusammenarbeit zu intensivieren.

Wissenschaftlerin in einem Labor Die Wissenschaftsminister der G7-Staaten wollen Forschungskooperationen weiter ausbauen. Quelle: Sebastian Bolesch

Die Hälfte der Menschheit lebt in Armut und drei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Dies ist der Nährboden für die Ausbreitung einer Vielzahl armutsassoziierter tropischer Krankheiten. Die Verseuchung der Meere durch Plastikmüll und Mikroplastikteilchen, die als Zivilisationsabfälle durch die Flüsse eingeleitet werden, bedrohen das Leben in den Ozeanen.

Gesundheitsforschung vorantreiben

Gegenseitige Unterstützung und Wissensaustausch bei der Bekämpfung dieser globalen Bedrohungen, die kein einzelner Staat mehr im Alleingang bewältigen kann - das haben sich die G7-Wissenschaftsminister gemeinsam mit den Gesundheitsministern bei ihren Beratungen am 8. und 9. Oktober 2015 in Berlin zum Ziel gesetzt.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka betonte, der Teufelskreis von Armut und Krankheit müsse durchbrochen werden. "Es ist kein Zufall, sondern naheliegend, dass die G7-Wissenschaftsminister mit den Gesundheitsministern gemeinsam dieses Treffen durchführen." Der G7-Gipfel in Elmau habe den Auftrag erteilt, die Gesundheitsforschung abzustimmen und verstärkt voranzutreiben. Die Teilnehmer des gemeinsamen Treffens hätten sich daher darauf verständigt, die Forschung der G7 auf den gesamten Kreis der vernachlässigten armutsbedingten Infektionskrankheiten auszuweiten.

Die Zukunft der Meere soll neben einem verbesserten Abfallmanagement für Plastikmüll auch durch eine Änderung des Konsumverhaltens gesichert werden. Verstärkte Aufklärung der Bevölkerungen durch mehr Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsprogramme für junge Menschen sollen ebenso zum Schutz der Meere beitragen. Der Tiefsee-Bergbau soll ökologischen Standards unterworfen werden, betonte Wanka, hier sei eine internationale Kooperation unverzichtbar. Die Bundesregierung werde das kommende Wissenschaftsjahr unter das Motto "Schutz der Meere stellen".

Energieversorgung effizienter gestalten

Für das Ziel einer sauberen und effizienten Energieversorgung verständigten sich die Wissenschaftsminister auf eine Verstärkung gemeinsamer Forschungsanstrengungen. Die jeweiligen Forschungsergebnisse sollen transparenter zur Verfügung stehen und untereinander stärker abgestimmt werden. Die Kooperation bei einer erweiterten Bürgerbeteiligung auf diesem Feld soll ebenfalls intensiviert werden.

Die G7-Wissenschaftsminister einigten sich schließlich auf die Schaffung gemeinsamer internationaler Forschungsstrukturen. Der dadurch gewonnene Datenbestand soll der weltweiten Wissenschaftsgemeinschaft zur Verfügung stehen. Auch sollen die Daten soweit standardisiert werden, dass sie über verschiedene Fachdisziplinen hinweg nutzbar werden.

Forschungskooperationen ausbauen

Deutschland sei wegen seines Wohlstandes und seiner Forschungskapazitäten in der Verantwortung zu helfen und zu unterstützen, betonte Wanka. Dies sei aber nur miteinander und bei internationaler Kooperation ausreichend erfolgversprechend. Deutschland leiste beispielsweise mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig bereits einen wichtigen Beitrag für die internationale Seuchenbekämpfung.

150 Wissenschaftler forschen dort im Dienste der Gesundheit der Weltbevölkerung. Ein in Deutschland mitentwickelter Impfstoff gegen die Seuche Ebola konnte zur erfolgreichen Eindämmung dieser Epidemie beitragen.

Freitag, 09. Oktober 2015