G7-Dialog mit Gewerkschaften
Gute Arbeit weltweit
Mit Gewerkschaftsvertretern wird Bundeskanzlerin Merkel über die weltweiten Arbeitsbedingungen diskutieren. Das G7-Dialogforum der Gewerkschaften steht unter dem Motto "Gute Arbeit weltweit - ein Geschäftsmodell für die Zukunft".
Das Treffen am Montag ist das erste einer Reihe von Dialog-Veranstaltungen während der deutschen G7-Präsidentschaft. Es ist der ausdrückliche Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel, sich persönlich in diesen Dialog mit unterschiedlichen Gruppen der Zivilgesellschaft einzubringen.
"Ziel ist, dass wir die Themen, die wir bei G7 auf die Tagesordnung setzen, breiter diskutieren als nur unter Politikern", so Merkel. Die Dialogprozesse gestalten die jeweiligen Gruppen selbst, denn - so das Verständnis der deutschen G7-Präsidentschaft - zivilgesellschaftliches Engagement kann nicht staatsgeleitet sein.
Arbeitsstandards weltweit einhalten
Bei der deutschen G7-Präsidentschaft sind Arbeits- und Sozialstandards in Handels- und Lieferketten ein Thema. Die Bundeskanzlerin wird dazu am Nachmittag eine Rede halten. Anschließend diskutiert sie mit dem DGB-Vorsitzenden Rainer Hoffmann und der Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes, Sharan Burrow.
Im Video-Podcast erklärt Merkel, dass die G7-Staaten Druck machen sollen, damit Standards, die beispielsweise die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) gesetzt hat, in den Ländern auch eingehalten werden. "Arbeitsschutzmaßnahmen einzuhalten, würde auf der Welt mehr Wachstum erzeugen, das darf man nie vergessen, und würde vielen Menschen helfen", so die Bundeskanzlerin.
Bei G7 nachhaltige Lieferketten vereinbaren
Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass weltweit Umwelt- und Sozialstandards bei der Produktion eingehalten werden. Egal ob Kleidung, Kaffee oder Öl produziert und gehandelt werden: es geht um gerechte Bezahlung, Arbeits- und Umweltschutz überall.
Die deutsche G7-Präsidentschaft zielt darauf, solche Standards in Handels- und Lieferketten zu vereinbaren und umzusetzen. Denn Unfälle wie 2013 in Rana Dakha (Bangladesch) mit 1.130 Toten und über 2.000 Verletzten gilt es zu verhindern.
Entwicklungsminister Müller und Arbeitsministerin Nahles haben am 10. März ihre Initiative für gute Arbeit weltweit durch nachhaltige Lieferketten vorgestellt:
- Für Beschäftigte in armen Ländern sollen Mechanismen zur Beschwerde und Schlichtung eingerichtet oder stärker etabliert werden.
- Ein globaler Fonds ("Vision Zero Fund") soll aus der Taufe gehoben werden, mit dem Sicherheitsstandards umgesetzt werden. In den G7-Staaten soll dafür von Unternehmen und Organisationen Geld gesammelt werden, um Unfallversicherungen aufzubauen und Brandschutzinspektoren auszubilden.
- In den reichen Ländern sollen kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt werden, ihre Lieferketten nachhaltig zu gestalten.
Verbraucher brauchen mehr Transparenz
Verantwortungsbewusst kann nur kaufen, wer informiert ist. Darum setzt die Bundesregierung auf "Siegelklarheit". Sie hat ein neues Informations-Portal und eine Handy-App freigeschaltet, mit der die Vielzahl von Siegeln auf ihre Aussagekraft hin überprüft werden können.
Samstag, 21. März 2015