G7-Gipfel

Hilfsprogramm gegen Ebola

Gesundheitssysteme in Afrika stärken

Deutschland wird Afrika mit einem Sonderprogramm in Höhe von 200 Millionen Euro beim Aufbau der Gesundheitsversorgung unterstützen, allein Liberia sofort mit zwölf Millionen Euro.

Bundesminister Gröhe und Müller in einem Labor Minister Gröhe und Müller in Accra: Im Noguchi Institute können Blutproben auf Viren getestet werden. Quelle: Ute Grabowsky / photothek.net

Mit einem Gespräch bei der liberianischen Staatspräsidentin Ellen Johnson Sirleaf ist am Freitag die viertägige Reise von Bundesgesundheitsminister Gröhe und Bundesentwicklungsminister Müller nach Ghana und Liberia zu Ende gegangen. Dabei versicherten beide Minister den von Ebola betroffenen Staaten, sie beim Wiederaufbau nach der Ebola-Krise zu unterstützen.

Auch eine Delegation nationaler und internationaler Experten reiste mit, unter ihnen der Ebola-Beauftragte der Bundesregierung, Walter Lindner und die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. Noch sei Ebola nicht überwunden, betonte Lindner. Aber es sei nun endlich Licht am Ende des Tunnels, die Zahl der Neuinfektionen in der Region tatsächlich auf null zu bekommen. "Aber die letzte Meile ist noch sehr holprig - da kann es durchaus noch Rückfälle geben".

Gespräche mit freiwilligen Helfern

Am Mittwoch besuchten Minister Gröhe und Müller ein Labor des Noguchi Memorial Insitute in Accra. Im Institut der Universität können Blutproben auf das Ebola-Virus untersucht werden. Deutschland fördert die Einrichtung finanziell.

Am Donnerstag reiste die Delegation weiter nach Liberia. In der Nähe von Monrovia besuchten die Minister ein Krankenhaus. Im deutschen Behandlungszentrums für schwere Infektionskrankheiten dankten sie den freiwilligen Helfern und Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes für ihren Einsatz. Im Anschluss trafen sie die Staatspräsidentin von Liberia, Ellen Johnson Sirleaf.

Erste Erfolge wurden erzielt

Beim Kampf gegen Ebola hat sich die internationale Gemeinschaft einer neuen, komplexen Herausforderung gestellt. Dabei wurden signifikante Erfolge erzielt. Die Fallzahlen sinken stetig und nachhaltig. Wichtigste Herausforderung ist nun der Übergang von der humanitären Nothilfe zum Wiederaufbau und zur langfristigen Stabilisierung der betroffenen Länder.

Bis Ende März 2015 wurden der Weltgesundheitsorganisation rund 25.200 diagnostizierte Krankheitsfälle gemeldet. Etwa 10.460 der erkrankten Menschen sind bis dahin gestorben. Es ist zu befürchten, dass die tatsächliche Zahl der Krankheitsfälle sogar noch höher ist.

Bisher hat Deutschland finanzielle Hilfe in Höhe von rund 195 Millionen Euro zur Bekämpfung von Ebola eingesetzt. Dazu kommt logistische Unterstützung. Die Bundeswehr transportierte bisher rund 700 Tonnen Hilfsgüter in die betroffenen Länder. Für die Wasserversorgung der Behandlungszentren in Sierra Leone sorgte das Technische Hilfswerk. Daneben sind und waren viele freiwillige Helfer im Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz sorgte maßgeblich für deren Ausbildung.

Deutsche Hilfe langfristig angelegt

Die Bundesregierung wird sich auch weiter engagieren. Deutschland ist einer von wenigen bilateralen Gebern, die in allen drei am stärksten von der Krise betroffenen Staaten präsent sind. Die Entwicklungszusammenarbeit durch 165 lokale Kräfte in allen drei Ländern wird fortgesetzt. Dazu kommen Investitionen und schnell wirkende Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherung, Bildung und Infrastruktur.

Deutschland treibt die weitere Entwicklung der europäischen und internationalen Zusammenarbeit voran. Um künftig weltweit rascher eingreifen zu können, soll bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit eine Kernmannschaft von Weißhelmen aufgestellt werden: mobile Teams aus Ärzten, Technikern und Spezialisten. Das kündigte Entwicklungsminister Müller an.

Freitag, 10. April 2015