G7-Gipfel

G7-Konferenz

Frauen in Entwicklungsländern stärken

Entwicklungsminister Müller hat zu einer G7-Konferenz nach Berlin eingeladen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Frauen in Entwicklungsländern darin unterstützt werden können, am wirtschaftlichen Leben teilzuhaben. Es geht um bessere Lebensbedingungen, mehr Selbstbestimmung und den Abbau von Diskriminierungen.

Frauen und Kinder einer Schule im Slumprojekt Rangpuri Pahadi in Dehli Frauen und Mädchen in Indien: Bildung ist der Schlüssel für ihre wirtschaftliche Teilhabe. Quelle: BMWi/Eriksson

Die wirtschaftlichen Ertüchtigung von Frauen in Entwicklungsländern ("Economic Empowerment of Women in Developing Countries") ist Thema einer G7-Konferenz, die am 9. und 10. November in Berlin stattfindet. Entwicklungsminister Gerd Müller diskutiert dort mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft und internationaler Nichtregierungsorganisationen über die Potentiale der beruflichen Bildung für Frauen und Mädchen.

Im Mittelpunkt der Beratungen steht die strategische Bedeutung der Wirtschaft bei der Stärkung der Rolle von Frauen. Für Dienstag (10.11.) steht die Unterzeichnung der UN-Prinzipien für die Ertüchtigung von Frauen ("UN Women Empowerment Principles") auf dem Programm.

Signal für Gleichberechtigung

Die Konferenz will ein Signal geben für die Umsetzung der Elmau-Erklärung des G7-Gipfels vom Juni und der 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Vorgestellt werden unter anderem Partnerschaften zwischen Entwicklungsländern und G7-Staaten, um die nach wie vor bestehende Diskriminierung von Frauen zu überwinden. Praxisbeispiele und Partnerschaften sollen zeigen, was bisher erreicht wurde. Für Müller steht fest: "Wachstum, Wohlstand und Entwicklung für alle wird es nur geben, wenn Frauen und Mädchen ungehinderten Zugang zu Bildung haben und gleichberechtigt am Wirtschaftsleben teilnehmen können."

Auf dem G7-Gipfel in Elmau wurde festgehalten, dass unternehmerische Selbstständigkeit von Frauen ein wesentlicher Antriebsfaktor für Innovationen, Wachstum und Arbeitsplätze ist. Dennoch führen sowohl in den G7-Staaten und weltweit deutlich weniger Frauen als Männer ein eigenes Unternehmen. Das ist oft auf zusätzliche Hindernisse zurückzuführen, mit denen Frauen konfrontiert sind.

Um den besonderen Bedürfnissen von Unternehmerinnen entgegenzukommen, soll ihr Zugang zu Finanzierung, Märkten, Fertigkeiten, Führungsverantwortung und Netzwerken gestärkt werden. Wegmarken sind das G7-Dialogforum mit Frauen der deutschen G7-Präsidentschaft am 16. und 17. September 2015 und die "World Assembly for Women: WAW!" unter Japans G7-Präsidentschaft 2016.

Auszug aus der Abschlusserklärung des G7-Gipfels auf Schloss Elmau:
Durch die Teilhabe von Frauen am wirtschaftlichen Leben werden Armut und Ungleichheit verringert, Wachstum gefördert und Vorteile für alle geschaffen. Dennoch werden Frauen immer wieder diskriminiert, wodurch wirtschaftliches Potenzial beeinträchtigt, Entwicklungsinvestitionen gefährdet und ihre Menschenrechte verletzt werden. Wir werden unsere Partner in Entwicklungsländern und in unseren eigenen Ländern darin unterstützen, Diskriminierung, sexuelle Belästigung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie andere kulturelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Hürden für die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen zu überwinden.

Wir erkennen an, dass die Ausstattung mit einschlägigen Fertigkeiten für eine menschenwürdige Arbeit, insbesondere durch berufliche Bildung im Wege der formalen und nicht-formalen beruflichen Bildung, für die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen und Mädchen – mehrfach Benachteiligte (etwa Frauen und Mädchen mit Behinderungen) eingeschlossen – sowie für ihre Chancen auf Beschäftigung und Unternehmertum von zentraler Bedeutung ist. Wir verpflichten uns dazu, die Anzahl der Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern, die durch G7-Maßnahmen beruflich qualifiziert werden, bis 2030 um ein Drittel (verglichen mit "Business as usual") zu erhöhen. (...)

Auch der Privatwirtschaft kommt dabei eine maßgebliche Rolle zu, ein Umfeld für die bessere Beteiligung von Frauen am Wirtschaftsleben zu schaffen. Wir unterstützen daher die UN-Grundsätze zur Stärkung der Frauen in Unternehmen und rufen Unternehmen weltweit auf, sie in ihrer Arbeit zu berücksichtigen. Wir werden unsere Bemühungen mittels einer neuen G7-Arbeitsgruppe zu Frauenthemen koordinieren.

Sonntag, 08. November 2015